Umwelt - Natur

STERN 18.08.2012
96 seltene Schildkröten auf Madagaskar getötet - Die Polizei auf Madagaskar hat die Panzer von 96 seltenen Strahlenschildkröten sichergestellt. Acht Wilderer, in deren Haus auch das bereits geräucherte Fleisch der Tiere gefunden wurde, seien im Schlaf überrascht und festgenommen worden, so ein Polizeisprecher.
(...) Nach Angaben von Schildkrötenexperte Herilala Randriamahazo von der Organisation "Turtle Survival Alliance" werden auf Madagaskar vor Ostafrika pro Jahr mindestens 60 000 Schildkröten illegal geschlachtet oder ins Ausland geschmuggelt. Ihr Fleisch gilt als Delikatesse. >>>>>

Hannoversche Allgemeine 14.07.2012
Lemuren auf Madagaskar vom Aussterben bedroht - Die Wirtschaftskrise auf der südostafrikanischen Tropeninsel Madagaskar bedroht auch die seltenen Lemuren, eine Primaten-Art. Denn immer mehr Menschen auf dem bitterarmen Inselstaat sind gezwungen, die Tiere zu jagen. Mit dem Fleisch ernähren sie ihre Familien. - >>>>>

Kurier (A) 14.05.2012
Eine Welt ist nicht genug. Living Planet Report 2012: Der WWF präsentierte eine Bestandsaufnahme über den Zustand unserer Welt. - Emile Jean kennt den Klimawandel aus eigener Erfahrung. Der Bauer und Viehzüchter lebt im Süden von Madagaskar und erzählt: "Als mein Vater jung war, gab es alle sieben Jahre einmal eine Missernte. Heute ist jedes zweite Jahr ein dürres." Weniger Regen, stärkere Stürme, das hat er beobachtet und die Daten an den WWF weitergeleitet. Jeans Klimawandel-Watching ist Teil einer Initiative, die helfen soll, eine regionale Regen-Datenbank aufzubauen. Die Bauern lernen, die Daten zu interpretieren und einzuschätzen, was in Zeiten des sich ändernden Klimas wann und wo erfolgreich angebaut werden kann. ... >>>>>

WWF 14.05.2012
BIOLOGISCHE VIELFALTDER REICHTUM DER NATUR. „WWF Living Planet Report 2012“: Planet am Limit - Der Mensch beutet die natürlichen Ressourcen der Erde gnadenlos aus. Immer mehr verdrängt er Tiere und Pflanzen und breitet sich in ihren Lebensräumen aus. Die Folgen: Artensterben, Umweltkatastrophen, Überfischung Wasserknappheit und Extremwetter. Lebt die Menschheit weiter wie bisher, benötigen wir bis zum Jahr 2030 zwei Planeten, um unseren Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Bis zum Jahr 2050 wären es knapp drei. Das sind die Erkenntnisse des „Living Planet Report 2012“, einer zweijährig erscheinenden Studie zum Gesundheitszustand der Welt, die der WWF jetzt vorlegt hat. ... >>>>>
Living Planet Report 2012 - Kurzfassung >>>>>

juraforum.de 02.04.2012
Genetische Barcoding-Studie identifiziert mehr als 40 neue Reptilienarten aus Madagaskar - Ein Forscherteam aus Brüssel, München und Braunschweig hat nun die bisher größte Barcoding-Studie an Reptilien in der Zeitschrift PLoS ONE vorgestellt. Die Biologen verglichen die Gensequenzen von rund 250 Reptilienarten aus den verschiedensten Regionen Madagaskars und identifizierten dabei über 40 neue Arten von Schlangen, Geckos und anderen Echsen. Bisher sind knapp 400 Reptilienarten von dieser ostafrikanischen Insel bekannt, die für ihre einzigartige Tier- und Pflanzenwelt berühmt ist. >>>>>

der Standard (A) 19.03.2012
Rätsel der Biogeographie gelöst. Wie die Fauna Madagaskars entstand - Der Ursprung der madagassischen Wirbeltiere konnte auf relativ junge Zeiträume datiert werden - Die Tierwelt Madagaskars ist einzigartig: Zahlreiche Arten leben auf der viertgrößten Insel der Welt im Indischen Ozean - Lemuren und Tenreks, Minichamäleons und Riesenschlangen, Giftfrösche und Buntbarsche. Nirgendwo sonst auf der Erde findet man so viele endemische Arten - also Arten, die nur auf Madagaskar vorkommen. Wie diese Arten aber nach Madagaskar gekommen sind, war lange Zeit eine völlig ungeklärte Frage: Denn Madagaskar ist bereits seit der Kreidezeit, also seit etwa 90 Millionen Jahren, von allen anderen Kontinenten getrennt ... >>>>>

Informationsdienst Wissenschaft 19.03.2012
Molekulare Uhren entschlüsseln den Ursprung der einzigartigen Tierwelt Madagaskars - Lemuren und Tenreks, Minichamäleons und Riesenschlangen, Giftfrösche und Buntbarsche: Die Tierwelt Madagaskars ist einzigartig, sehr vielfältig und hoch bedroht. Die viertgrößte Insel der Welt gleicht einem faszinierenden Freiluftmuseum: Nirgendwo sonst auf der Erde findet man so viele Endemiten, das heißt Arten, die nur hier und nirgendwo sonst vorkommen. Den Grund dafür können Wissenschaftler jetzt besser verstehen. >>>>>

youtube/AFP: Mangroven in Madagaskar in Gefahr >>>Video>>>

Frankfurter Allgemeine 14.02.2012
Madagaskar en miniature. Das kleinste Reptil der Welt - Ein deutsch-amerikanisches Biologenteam hat auf einer kleinen Insel im Norden Madagaskars ein unbekanntes Zwergchamäleon entdeckt. Eine zoologische Sensation. >>>>>

Spiegel.de 18.01.2012
Lemuren: Heißer Finger hilft bei Futtersuche - Ein Körperteil, viele Funktionen: Mit ihrem langen Mittelfinger angeln Lemuren nach Insekten, Tastsensoren helfen bei der Käferjagd. Auf Infrarotaufnahmen entdeckten Biologen nun, dass der nachtaktive Allesfresser seinen Finger gezielt aufheizen kann. ... >>>>>

laut.de 18.01.2012
GIBSON: Gitarrenhersteller plündert Regenwald - Der Rettet Den Regenwald e.V. ruft zu einer Protestaktion gegen Gibson auf. - Der traditionsreiche Gitarrenhersteller Gibson sieht sich erneut mit dem Vorwurf konfrontiert, Holz aus illegalen Rodungen für seine Produkte zu verwenden. Der Rettet Den Regenwald e.V. ruft zu einer Protestaktion gegen den amerikanischen Konzern auf.
Erneute Vorwürfe gegen Gibson - Bereits zum zweiten Mal durchsuchten amerikanische Bundesbehörden im August vergangenen Jahres die Anlage in Nashville, Tennessee und beschlagnahmten Hölzer, Lieferdokumente und Produkte. Es heißt, das Holz stamme aus illegalen Rodungen auf Madagaskar und in Indien. >>>>>

uni-protokolle.de 03.01.2012
Neue Primatenart auf Madagaskar entdeckt - Wissenschaftler stellen Gerps Mausmaki vor. Ein madagassisch-deutsches Forscherteam hat in dem bisher unerforschten Waldgebiet Sahafina in Ost-Madagaskar eine neue Primatenart entdeckt. Der Name der neuen Art lautet Gerps Mausmaki (Microcebus gerpi) benannt nach der madagassischen Forschungsvereinigung GERP (Groupe dÉtude et de Recherche sur les Primates de Madagascar). Mehrere Wissenschaftler von GERP haben in 2008 und 2009 das Sahafina-Waldgebiet besucht, um die dortigen Vorkommen von Lemuren zu untersuchen. Sie haben mehrere Mausmakis gefangen sie vermessen, kleine Proben für eine genetische Untersuchung genommen, und sie anschließend wieder freigelassen. Professorin Dr. Ute Radespiel vom Institut für Zoologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover hat die Proben in Hannover analysiert und festgestellt, dass es sich bei den Tieren im Sahafina-Waldgebiet um eine bisher nicht bekannte Art der kleinen nachtaktiven Lemuren handelt. >>>>>

Deutschlandfunk 22.12.2011
Gemeinsam erfolgreicher. Männerfreundschaften im Tierreich machen sich bezahlt - Madagaskar ist für seine einzigartige Tierwelt berühmt. Auf der vor Ostafrika gelegenen Insel leben nicht nur die Lemuren, die einzigartigen Halbaffen, sondern auch deren Feinde, die ebenso seltenen Fossas. Diese Raubtiere, die an einen kleinwüchsigen Puma erinnern, sind alles andere als typische Einzelgänger. Schließen sich Männchen zusammen, werden aus Kontrahenten Partner. Und: beide Seiten profitieren von dieser Kooperation, was sich nicht nur deutlich an ihrem Gewicht ablesen lässt. >>>>>

orf.at 22.11.2011
Naturschutz schützt vor Hunger nicht - Dass wildes Jagen in Naturschutzgebieten verboten ist, versteht sich von selbst. Genau dieses Verbot kann aber die Gesundheit der ansässigen Bevölkerung schädigen. US-Forscher haben am Beispiel von Kindern in Madagaskar untersucht, wie sich das Streichen von "Bushmeat" von ihrem Speiseplan auswirken würde. Das Ergebnis: Starke Blutarmut wäre die Folge. - (...) 2003 hielt der damalige Präsident von Madagaska, Marc Ravalomanana, eine Aufsehen erregende Rede vor der internationalen Staatengemeinschaft. Er unterstrich damals den Willen des Staates, die Biodiversität der Insel zu bewahren und zu diesem Zweck die Fläche der designierten Naturschutzflächen zu verdreifachen. Der Applaus war ihm sicher - unsicher sei hingegen gewesen, wie sich die Ankündigung auf die in den betreffenden Gebieten lebenden Menschen auswirken würden. >>>>>

ZEIT ONLINE 10.11.2011
Artenschutz. Rote Liste gibt Anlass zu Sorge und Hoffnung - Die Zahl der bekannten vom Aussterben bedrohten Arten hat sich binnen eines Jahres um gut 300 auf 3879 erhöht. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat für ihre veröffentlichte Neubewertung ihrer Roten Liste allerdings mit 61 900 Arten auch weit mehr Tiere und Pflanzen erfasst als noch 2010.
(...) Auf Madagaskar seien mittlerweile 40 Prozent der landlebenden Reptilien-Arten gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. >>>>>

der Standard (A) 04.11.2011
"Held der Ingenieurskunst". Die größten Radnetze der Welt - Die auf Madagaskar heimische Spinnenart Caerostris darwini überquert dafür bis zu 25 Meter breite Flüsse - Wenn es im Tierreich die Auszeichnung "Held der Ingenieurskunst" geben würde, dann wäre Caerostris darwini (auf Deutsch in etwa Darwin-Rindenspinne) ein heißer Kandidat. Diese erstmals vor zwei Jahren beschriebene Spinnenart, die auf Madagaskar lebt, produziert die mit 2,8 Quadratmetern größten bekannten Radnetze.
Doch das ist nicht der einzige Superlativ, mit der diese zwei Zentimeter große Radnetzspinne aufwarten kann: So ist ihre Spinnseide nach heutigem Wissensstand das zäheste je untersuchte Biomaterial - und mehr als zehnmal stärker als ein vergleichbarer Kevlar-Strang. Das wiederum hat damit zu tun, dass die Ankerfäden der Netze von Caerostris darwini über kleine Flüsse gespannt werden und bis zu 25 Meter lang sind. Mitten über dem Fluss bauen sie dann ihre Netze. >>>>>

ethz.ch 14.10.2011
Mit genetischem Strichcode gegen Holzfrevel - Der massive Raubbau an madagassischen Tropenhölzern gefährdet die einmalige Insel-Flora und -Fauna. Ein Projekt der ETH Zürich und des Zürcher Zoos will mit einer neuen Deklarationsmethode für Holz den illegalen Holzhandel erschweren. - (...) Mittlerweile hat die Inselregierung auf internationalen Druck hin eine Zusage gemacht, die bedrohten Edelhölzer auf die CITES-Liste der geschützten Arten setzen zu lassen. Das CITES-Abkommen soll dafür sorgen, dass Pflanzen und Tiere nur noch mit einem Herkunftsnachweis international gehandelt werden dürfen – oder gar nicht mehr, wenn eine Art in Anhang 1 aufgeführt ist.
Doch diesen Nachweis, von welcher Art das Holz stammt, zu erbringen, ist für tropische Bäume extrem schwierig. Auf Madagaskar gibt es rund 60 Dalbergia-Arten, acht davon gehören zu den begehrten «Rosenholz»-Arten. Bei diesen Bäumen ist das Kernholz rot, hart und deshalb sehr gesucht. Der Rest, das weichere helle Kambium, wird als unnötiger Ballast weggeschlagen. Die Rosenholz-Arten ohne Blätter, Früchte oder Blüten voneinander zu unterscheiden, ist unmöglich. - Genetische Strichcodes - >>>>>

bielertagblatt.ch 07.10.2011
Tierfänger auf Madagaskar festgenommen - Auf Madagaskar hat die Polizei 8,2 Tonnen geräuchertes Schildkrötenfleisch und 222 lebende Reptilien, die dem Massaker entgangen sind, beschlagnahmt. Das berichteten Medien des afrikanischen Inselstaates am Freitag. - Zudem seien in dem abgelegenen Süden Madagaskars 155 Kilogramm Frischfleisch von Schildkröten sichergestellt worden. Nachdem die Ordnungshüter in der Gemeinde Tranovao nahe der Stadt Ambovombe fündig geworden waren, durchkämmten sie fünf benachbarte Dörfer und entdeckten auch dort riesige Fleischberge sowie die Panzer der vom Aussterben bedrohten Strahlenschildkröten. >>>>>

n-tv 05.10.2011
Vielmännerei bei Mausmakis. Kräftige Weibchen wollen Sex - Sie könnten auf Grund ihrer Größe und ihrer Kraft die Männchen abwehren, wenn diese sie sexuell bedrängen. Doch weit gefehlt: Kräftige Mausmaki-Weibchen wollen viel Sex und wechseln dabei häufig den Partner. Das beobachten Wissenschaftler bei der Lemurenart auf Madagaskar und finden bislang keine Erklärung dafür. >>>>>

NZZ.ch 03.08.2011
Jagd auf Schildkröten in Madagaskar. Jährlich über 60'000 illegale Tötungen - Über 60'000 Schildkröten, darunter auch seltene Arten, werden nach Angaben der Umweltorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) jährlich in Madagaskar illegal getötet. Die Strahlen- und Flachrückenspinnenschildkröten auf der südostafrikanischen Tropeninsel stünden deshalb unmittelbar vor dem Aussterben, betonte der regionale WWF-Chef Richard Hughes am Mittwoch in Antananarivo. - 4800 Dollar für eine Strahlenschildkröte - >>>>>

WELT ONLINE 22.07.2011
MEERESBIOLOGIE. Fischer fangen sechs "lebende Fossilien" - Bereits vor 400 Millionen Jahren gab es die Ordnung der Quastenflosser. Fischer ziehen vor Madagaskar die Überlebenden der Urzeit an Land. - Sechs der überaus seltenen Quastenflosser sind Fischern vom Volksstamm der Vezo vor Madagaskar in diesem Jahr bereits ins Netz gegangen. >>>>>

oe24.at 06.06.2011
Madagaskar: 615 neue Tier und Pflanzenarten entdeckt - Die rasante Entwaldung bedroht jedoch zahlreiche Arten, so der WWF. - Mehr als 600 neue Tier- und Pflanzenarten haben Forscher in den vergangenen elf Jahren auf Madagaskar entdeckt. Darunter war ein 30 Gramm leichter Berthe-Mausmaki, der kleinste Primat der Welt, wie die Umweltstiftung WWF in Frankfurt am Main berichtete. Als "sensationell" gilt demnach die Entdeckung eines Geckos, der seine Hautfarbe ähnlich wie ein Chamäleon dem Hintergrund anpasst. Bisher unbekannt war zudem eine riesige Fächerpalme, die nur einmal in ihrem Leben blüht. - >>>>>

Basler Zeitung 30.04.2011
Ausgebeutetes Paradies - Im Masoala-Nationalpark, Vorbild der gleichnamigen Regenwaldhalle im Zürcher Zoo, werden Rosenholz und Ebenholz geschlagen und ins Ausland verkauft. Auch in die Schweiz. - Für den Zürcher Zoo ist die Masoala-Halle eine grosse Erfolgsgeschichte. (...) Am Originalschauplatz in Madagaskar werden die Edelhölzer jedoch nicht so sorgfältig gepflegt – im Gegenteil. Im Nationalpark spielt sich ein ökologisches Desaster ab, zu Tausenden werden Rosenholz, Palisander und Ebenholz illegal gefällt und aus dem Park geschafft. «Wenn es in diesem Tempo weitergeht, könnte der Edelholzbestand im Park in drei bis vier Jahren vernichtet sein», befürchtet Martin Bauert, der den Masoala-Nationalpark regelmässig besucht. >>>>>

Stuttgarter Nachrichten 19.04.2011
Madagaskar: Strahlenschildkröten vom Aussterben bedroht - Die Strahlenschildkröte in Madagaskar ist noch stärker vom Aussterben bedroht als bisher gedacht: Die nur auf der ostafrikanischen Insel vorkommende Art werde in 20 Jahren oder noch früher verschwunden sein, befürchten Tierschutzorganisationen wie die Turtle Survival Alliance (TSA).
Der Lebensraum der seltenen Schildkrötenart schrumpfe, zudem wachse der Verzehr des Schildkrötenfleisches, teilte die Organisation in Antananarivo mit. >>>>>

n-tv.de 27.02.2011
Wald-Ralle auf Madagaskar entdeckt - Die Natur auf Madagaskar steckt voller Überraschungen. Forscher haben jetzt eine bisher unbekannte Rallen-Art aufgespürt. - Bei einer Waldinventur auf der Tropeninsel Madagaskar haben einheimische und amerikanische Forscher eine neue Vogelart entdeckt. Sie tauften den Rallenvogel nach dem Fundort im Beanka-Wald im westlichen Teil des zentralen madegassischen Hochlandes Mentocrex beankaensis. DNA-Analysen hätten den Vogel als eigene Art ausgewiesen, schreiben die Forscher um den Biologen Aldus Andriamamonjy ... >>>>>

Darmstädter Echo 26.01.2011
Madagaskar: Darmstädter Wissenschaftler beschreibt 26 neue Arten - Dem Mikrokontinent Madagaskar kommt aus Sicht der Biologen eine zentrale Rolle zu: Zum einen ist er sehr artenreich und weist einen äußerst hohen Endemismusgrad bei Flora und Fauna auf. Das heißt: viele der madegassischen Pflanzen und Tiere gibt es ausschließlich auf der Insel. Und zum anderen sind ihre artenreichen und einzigartigen Lebensräume wie kaum andernorts durch Zerstörung bedroht. >>>>>

agrar-PR 07.01.2011
Biodiversität in der Praxis - Naturschutz zahlt sich aus - Das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr der Biodiversität ist zwar zu Ende, die anstehenden Aufgaben bleiben aber. - Die Weltbank forderte in ihrem Jahresreport 2010 vor allem ein angepasstes Management, um die Artenvielfalt unter veränderten Klimabedingungen zu erhalten. In der Praxis zu besichtigen sind Erfolge dieser Bemühungen beispielsweise in Costa Rica - im Vergleich dazu die Misserfolge in Madagaskar. Beide Staaten zählen zu den artenreichsten Biodiversitäts-Hotspots der Welt. Während in Madagaskar politische Instabilität, Misswirtschaft und Korruption zu einem flächendeckenden Raubbau am Regenwald geführt haben, wurden in Costa Rica durch gezielte politische Weichenstellungen die Fehler der siebziger und achtziger Jahre zum Teil wieder ausgeglichen. >>>>>

Dnews 13.12.2010
Lemur mit 'Federzunge' entdeckt - Ein amerikanischer Wissenschaftler hat auf Madagaskar eine offenbar neue Lemuren-Art entdeckt. - genetische Analyse muss den Fund noch bestätigen. Der unbekannte Lemur wurde vom Primatologen Russ Mittermeier in der Region Daraina im Nordosten Madagaskars entdeckt. Das Tier hat eine besondere, federartige Struktur unter seiner Zunge, die ihm wahrscheinlich zum Sammeln von Nektar dient.
Neuartiges Organ Ein derartiges Organ wurde bei einem Lemur noch nie angetroffen. Mittermeier geht deswegen davon aus, dass der Primat zu einer bislang unbekannten Art gehört. >>>>>

Deutsche Welle
Wassermanagement in Madagaskar - Klimawandel bedroht das Leben der Menschen in einem der trockensten Gebiete Madagaskars, dem Mahafaly Plateau. Abhilfe schafft der Wasser-Management-Plan des WWF. Er macht Viehzucht und Pflanzenanbau auch in trockenen Jahren möglich.
Es ist ein Teufelskreis. Als Folge des Klimawandels wird Regen auf dem Mahafaly Plateau immer seltener. Gleichzeitig werden immer mehr Waldflächen für Pflanzen und Nutztiere gerodet. Mit dem Wald werden die klimatischen Risiken jedoch weiter verstärkt. Jetzt haben sich die Bewohner organisiert, um die wenigen Wasserquellen effektiver zu nutzen.

 

FAZ.net 06.11.2010
Fingertier. Schonung für die schlanken Finger - Ein langer Mittelfinger dient dem Aye-Aye in Madagaskar dazu, an seine Beute im Holz von Bäumen heranzukommen. Jetzt haben Wissenschaftler untersucht, wie es dieses extravagante Werkzeug vor Beschädigung bewahrt - Das Fingertier, auch Aye-Aye genannt, ist in der eigenartigen Fauna von Madagaskar ein besonderes Kuriosum. Wie ein Specht ernährt sich dieser etwa katzengroße Halbaffe mit dem wissenschaftlichen Namen Daubentonia madagascariensis von Insektenlarven, die tief verborgen im Holz der Bäume leben. >>>>>

Stuttgarter Nachrichten 12.10.2010
Madagaskar. Neue Raubtierart auf Madagaskar nachgewiesen - Auf Madagaskar haben Biologen eine neue Raubtierart nachgewiesen. Das katzengroße, braune Tier wurde nach Medienberichten vom Dienstag am Ostufer des Sees Alaotra im zentralen Osten der Tropeninsel gefangen und fotografiert.
Die Identifizierung gelang in Zusammenarbeit mehrerer Forscher, die unter anderem beim Durrell Wildlife Conservation Trust und beim Naturhistorischen Museum London arbeiten. >>>>>

AFP/Google 11.10.2010
Hunderte lebende Schildkröten in Thailand beschlagnahmt - Dem thailändischen Zoll ist ein Reptilienschmuggler aus Madagaskar ins Netz gegangen, der mehr als 200 lebende Schildkröten in das südostasiatische Land schmuggeln wollte. Im Gepäck des Mannes wurden 217 Strahlenschildkröten und eine als extrem selten geltende Madagassische Schnabelbrustschildkröte entdeckt, wie die Zollbehörden mitteilten. >>>>>

bild der wissenschaft 31.08.2010
Tarzan auf Madagaskar - Nach dem Filmhelden benannte neu entdeckte Chamäleon-Art ist vom Aussterben bedroht - Eine bisher unbekannte Chamäleon-Art bewohnt die Ostküste Madagaskars. Entdeckt haben das Tier deutsche Forscher in Kooperation mit der Universität Antananarivo in Madagaskar. Die Wissenschaftler gaben der neuen Reptilienart in Anlehnung an den gleichnamigen Dschungelhelden den Beinamen Tarzan - auch, um auf diese Weise die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die bereits vom Aussterben bedrohte Tierart zu lenken, berichtet die Technische Universität Braunschweig.
(...) Das neu entdeckte Chamäleon trägt den wissenschaftlichen Namen Calumma tarzan und lebt ausschließlich in den Regenwäldern mittlerer Höhenlagen an Madagaskars zentraler Ostküste. Der Lebensraum des Tarzan-Chamäleons ist bereits hochgradig gefährdet: Seine Heimat wurde bis auf wenige Restbestände in der Größe von Fußballfeldern schon komplett entwaldet. >>>>>

greenpeace magazin 19.08.2010
Gefräßige Marmorkrebse bedrohen Madagaskar - «Unsere sieben endemischen Krebsarten sind von den eingeführten gefräßigen Artgenossen unmittelbar bedroht», warnt Prof. Noromalala Raminosoa von der tierbiologischen Abteilung der Universität Antananarivo. «Die Krebse sind eine nationale Gefahr, wenn nicht dagegen vorgegangen wird.» Bei den Süßwasserfischen sei bereits ein drastischer Rückgang in jenen Regionen mit extrem hohem Krebsanteil zu verzeichnen. Landwirt Rasoahelinoro aus einem kleinen Dorf bei Itaosy nahe der Hauptstadt verzeichnet laut der Zeitung «Midi» seit dem massenhaften Auftreten der Krebse bei seiner Fischzucht gegenüber 2009 einen Rückgang um 75 Prozent. >>>>>

stern.de 31.07.2010
US-Park Everglades und Madagaskars Regenwald gefährdet - Die UN-Kulturorganisation (UNESCO) hat den US-Nationalpark Everglades sowie Madagaskars Regenwald Atsinanana auf die Liste gefährdeter Welterbestätten gesetzt. - (...) Zudem nahm das Komitee den Regenwald Atsinanana in Madagaskar auf. Gründe seien das illegale Abholzen von Bäumen sowie unerlaubte Jagd. >>>>>

RP online 26.05.2010
25 Jahre nicht mehr gesehen. Delacour-Zwergtaucher für ausgestorben erklärt - Die Welt ist wieder um eine Tierart ärmer: 25 Jahre wurde der Delacour-Zwergtaucher (Tachybaptus rufolavatus) bereits nicht mehr gesichtet, nun hat eine internationale Vogelschutzorganisation den auf Madagaskar heimischen Lappentaucher offiziell für ausgestorben erklärt. - "Den Verdacht, dass der Vogel nicht mehr existiert, gab es natürlich schon länger", erklärte BirdLife International. Die weltweite Partnerschaft von Naturschutzorganisationen ist zuständig für die Rote Liste gefährdeter Vogelarten.
Wissenschaftler wollten den Vogel, der im entlegenen Osten der afrikanischen Insel beheimatet war, nicht übereilt für ausgestorben erklären. Doch auch bei einer ausgedehnten Suche im vergangenen Jahr wurde der Vogel nicht mehr gesichtet. >>>>>

Der Standard 30.03.2010
Bislang unbekannter Riesenmausmaki entdeckt - Wissenschafter fanden "neue" Lemurenart in der Dornenwaldregion Ranobe im Südwesten der Insel - Forscher haben auf Madagaskar eine bisher nicht bekannte Lemurenart entdeckt, wie der WWF am Dienstag mitteilte. Bei dem bisher unbekannten Tier handle es sich um die Unterart eines Riesenmausmaki, von dem bisher nur zwei Arten bekannt waren. Die Wissenschafter sichteten das Säugetier in der Dornenwaldregion Ranobe im Südwesten der Insel während einer WWF-Expedition.
Das genannte Gebiet wurde jüngst auf Betreiben des WWF als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Von den bekannten 94 Lemurenarten werden 30 auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als bedroht geführt. "Die von uns beobachtete Art unterscheidet sich von seinen bisher bekannten Verwandten durch auffallend rote bis rostfarbene Flecken des Rückenfells" sagte der Zoologe Charly Gardner, der Teil des WWF Expeditionsteams war. "Das Bauchfell ist ebenfalls auffallend hell in der Färbung, zudem besitzt das Tier einen markant roten Schwanz".
"Achter Kontinent" - Unter Wissenschaftlern gilt Madagaskar als "achter Kontinent". >>>>>

WELT ONLINE 22.02.2010
Der lange Finger des Aye-Aye - Auf Madagaskar lebt das Fingertier, auch Aye-Aye genannt.Ein kleines, schwarzes, nachtaktives Wesen mit großen Augen, dem die Evolution einen langen, dünnen Mittelfinger mitgegeben hat.Mit seinen scharfen Zähnen ritzt es nachts die Rinde von Bäumen an und pult in dem kleinen Loch mit seinem langen, stöckchenartigen Finger so lange herum, bis es eine Made oder einen Käfer findet. Da das Aye-Aye von Internet-Usern und Zoobesuchern zu einem der hässlichsten Tiere der Natur gekürt wird, kann man es als Berühmtheit bezeichnen.Doch Biologen finden das Tier auch abseits seiner Skurrilität erwähnenswert: Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass sich manche Eigenschaften nicht nur einmal, sondern mehrfach im Laufe der Evolution entwickelt haben.Das Fingertier besetzt als Rinden-Puler auf Madagaskar die ökologische Nische, die in Europa und Nordamerika Spechte besetzen. >>>>>

Regenwald Report 1/2010
Madagaskar: Raubmord im Paradies - Madagaskar zählt zu den artenreichsten Gebieten der Erde. Auf der großen roten Insel im Indischen Ozean leben mehr endemische Tiere und Pflanzen als sonst auf der Welt. Doch seit einem Jahr spielt sich im Land der Lemuren eine Tragödie ab: Holzhändler fallen über die letzten Regenwälder in den Nationalparks her und verschiffen die illegal gefällten Edelhölzer in alle Welt. Vor allem Rosenholz ist ein begehrtes Luxusgut für Möbel und Musikinstrumente - >>>>>

NZZ 03.12.2009
Zoo Zürich reicht Petition ein. Schutz vor illegalem Holzschlag in Masoala Nationalpark in Madagaskar - Der Masoala Nationalpark in Madagaskar soll besser vor illegalem Holzschlag geschützt werden. Eine entsprechende Petition hat der Zoo Zürich dem madagassischen Minister für Umwelt und Wald, Edelin Calixte Randriamiandrisoa, übergeben. - Der Zoo Zürich hat eine Petition eingereicht, die einen besseren Schutz des Masoala Nationalparks in Madagaskar vor illegalem Holzschlag fordert. Die Petition wurde dem madagassischen Minister für Umwelt und Wald, Edelin Calixte Randriamiandrisoa, übergeben.
(...) Randriamiandrisoa, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist, habe erklärte, dass seine Regierung mit einer Taskforce den illegalen Holzschlag weitgehend gestoppt und die administrativen Abläufe zum Export dieser Hölzer verschärft hat. Er zeigte sich entschlossen, jegliches nach dem 30. November 2009 noch gelagertes Rosen- und Ebenholz durch das Umwelt- und Forstministerium konfiszieren zu lassen. >>>>>

Daily Net 29.10.2009
Giftwrack schädigt Mensch und Wal - WWF-Report: Gravierende Schäden für lokale Bevölkerung und Tierwelt an Madagaskars Küste - Tonnen von Giftmüll, die nach der Havarie eines türkischen Frachters im August vor Madagaskar, ausgetreten sind, haben ein Walsterben und weitreichende Schäden für die Bevölkerung und Umwelt verursacht. Laut eines aktuellen WWF-Reports gleichen einige Strandabschnitte regelrechten Todeszonen.
Allein im Monat September strandeten neun Wale an der Küste, an der normalerweise drei tote Wale im Jahr verzeichnet werden. Die Einwohner der Region leiden unter Atemwegserkrankungen, Durchfall und Hautkrankheiten.
39.000 Tonnen  Phosphat, 568 Tonnen Öl, 66 Tonnen Diesel und 8000 Liter Schmierstoffe sind aus dem Wrack des verunglückten türkischen Frachter Gulser Ana ins Meer geflossen. Der Unfall ereignete sich zur Wurfzeit in einem Meereskorridor der zur Kinderstube der Buckelwale führt, da die bedrohten Meeressäuger  vor der Insel La Reunion ihre Jungen zur Welt zu bringen.  "Wie Menschen auch leiden die Wale jetzt unter Atemwegsproblemen, die von Dieselausdünstungen verursacht werden. Wenn sie durch einen giftigen Ölteppich auftauchen, um Luft zu holen, führt die Verstopfung der Atemwege oft zum Tod der Wale" sagt Stephan Lutter, WWF Experte für Meeresschutz. >>>>>

Wissenschaft Online 20.10.2009
Größte Radnetzspinne der Welt entdeckt - In Afrika und auf Madagaskar haben Forscher eine neue Riesenspinnenart entdeckt. Nephila komaci erreicht eine Körperlänge von bis zu 3,8 Zentimetern und eine Beinspanne von bis zu 12 Zentimetern. Wie die Entdecker Matjaž Kuntner von der slowenischen Akademie der Wissenschaften in Ljubljana und Jonathan Coddington vom Smithsonian Museum of Natural History in Washington D.C. berichten, ist sie damit die größte Radnetzspinne der Welt.
Allerdings entwickeln sich nur die Weibchen von Nephila komaci zu Riesinnen. Während sie zu kleinen Giganten heranwachsen, erreichen die Männchen nur etwa ein Fünftel dieser Größe. Ein solcher stark ausgeprägter "sexueller Dimorphismus" ist typisch für die Gattung der Seidenspinnen. Ebenfalls außergewöhnlich sind die Netze der Spinnen. >>>>>

tt.com 15.10.2009
Umweltorganisationen rufen zu Holzboykott auf - "Wenn es keinen Markt mehr dafür gibt, wird auch nicht mehr gefällt", erklären mehr als ein Dutzend Umwelt- und Naturschutzorganisationen und rufen zum Edelholzboykott auf. - (...) Edelhölzer illegal in Naturschutzgebieten gefällt - Der Boykott soll dazu beitragen, dass die seit der Machtübernahme durch Ex-Disc Jockey Andry Rajoelina (35) Mitte März in Naturschutzgebieten illegal gefällten Stämme keine Käufer finden. Zwar habe die international isolierte Regierung bestätigt, dass alle sichergestellten Edelhölzer illegal gefällt wurden. Dennoch habe sie den Export mehrerer hundert Container mit Rosenholz genehmigt, kritisieren die Naturschutzorganisationen.
Sie beklagen zudem, dass gut organisierte, bewaffnete Banden bei monatelangen Raubzügen seltene Lemuren gewildert und einige Arten an den Rand der Ausrottung gebracht haben. >>>>>

Forum Madagaskar 11.09.2009
Umweltkatastrophe vor Faux Cap - Hilfsmaßnahmen sofort eingeleitet - Entgegen anders lautender Berichte einiger deutschen Medien erklären Beobachter vor Ort, dass Hilsmaßnahmen zur Vermeidung einer größeren Umweltkatastrophe bereits kurz nach der Havarie des türkischen Frachters MS "Gulser Ana" eingeleitet worden seien.
"Das Schiff liegt 12 km westlich von Faux Cap ca. 250 m vom Strand entfernt und ist im Heckbereich aufgebrochen. Ein ca. 25 km langer Ölstreifen lag auf dem Meer, der wegen des von Land kommenden Windes abtrieb.", berichtet ein deutscher Unternehmer und Privatpilot aus Fort Dauphin, der bereits am 30.08. als erster Pilot mit drei Vertretern einer Versicherung aus London über die Unglücksstätte flog. >>>>>

ZEIT/dpa 05.09.2009
Umwelt: Politchaos behindert Säuberung vor Madagaskar - Ein handfestes politisches Chaos behindert die Beseitigung der Ölkatastrophe vor Madagaskar. Da bis Montagabend eine neue Koalitionsregierung gebildet werden soll, sind viele Zuständigkeiten innerhalb der Regierung nach Medienberichten vom Samstag ungeklärt.
Umweltschützer befürchten, dass das die Säuberung der ölverklebten Strände in Frage stellen könnte. Die Havarie des Tankers «Gulser Ana» hatte sich vor einer Woche vor dem nur schwer zugänglichen Südzipfel der Insel ereignet.
Das Umweltdrama in einer der ökologisch wertvollsten Regionen der Welt bedroht vor allem die Buckelwale, die gerade dort zum Kalben in ihre Winterquartierte vorbeiziehen. >>>>>

FOCUS 01.09.2009
Frachter löst Umweltkatastrophe vor Madagaskar aus - Ein vor Madagaskar havarierter türkischer Frachter hat nach Medienberichten im Süden der Tropeninsel eine Umweltkatastrophe ausgelöst. - Das 189 Meter lange und 30 Meter breite Frachtschiff MS „Gulser Ana“ war mit 39 000 Tonnen Phosphat Fracht am 26. August vor Madagaskars Südzipfel in Seenot geraten. Seitdem gelangten aus dem von der Besatzung aufgegebenen Schiff nach Angaben der Zeitung „L´Express“ 383 Kubikmeter Diesel und 7000 Liter öl- und fäkalienverseuchtes Abwasser sowie ein Teil des Phosphats ins Meer. Unklar ist bisher, ob es noch weitere Fracht an Bord gab. >>>>>

Berliner Zeitung 28.08.2009
MADAGASKAR: Lemuren als Delikatessen gejagt - Tierschutz-Organisation deckt die illegale Jagd nach vom Aussterben bedrohten Lemuren auf. - Als Madagaskars Präsident Marc Ravalomanana vom Militär und einem ehemaligen Discjockey im März aus dem Amt geputscht wurde, war dies international eine Fußnote. Weltpolitisch ist die ostafrikanische Insel unbedeutend. Nicht aber ökologisch.
Die viertgrößte Insel der Erde hat eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt. Umweltschutz ist sogar in der Verfassung als Staatsziel festgeschrieben. Doch genau darum kümmert sich seit März niemand mehr. Wilderer nutzen die wirre politische Lage gnadenlos aus. Sie jagen die ausschließlich auf Madagaskar lebenden und vom Aussterben bedrohten Lemuren, häuten, schlachten und verkaufen sie als Delikatesse an einheimische Restaurants. >>>>>

Der Standard 25.08.2009
Wenig Chancen für die seltenste Ente der Welt - Laut Tierschützern gibt es von der Madagaskar-Moorente nur mehr 19 Exemplare - Aufbau einer ständigen Brutstation geplant - Die seltenste Ente der Welt, die Madagaskar-Moorente (Aythya innotata), soll vor dem völligen Verschwinden gerettet werden. Wie die drei Organisationen Wildfowl and Wetlands Trust (WWT), Durrell Wildlife Conservation Trust (Durrell) und der Peregrine Fund am Dienstag mitteilten, gibt es nur noch 19 Exemplare dieser Tauchente; sie ist damit unmittelbar vom Aussterben bedroht.
Ursprünglich galt sie schon Anfang der 1990er Jahre als ausgerottet, doch wurden 2006 einige Exemplare auf der Tropeninsel entdeckt. >>>>>
Greenpeace: Schutzprogramm für «seltenste Ente der Welt» >>>>>

n-tv 14.08.2009
"Ballett der Meeressäuger" - Wal-Festival vor Madagaskar - Walbeobachtungen gehören derzeit zu den touristischen Hauptattraktionen auf der Tropeninsel Madagaskar. Vor allem die vorgelagerte ehemalige Pirateninsel Sainte Marie bietet sich noch bis in den September hinein dafür an. Dort kann vom Strand aus verfolgt werden, wie die tonnenschweren Buckelwale aus dem Wasser springen.
Vom 27. bis 30. August steht nach Angaben der Veranstalter in Antananarivo die gesamte Insel im Zeichen eines "Wal-Festivals". Besucher, die das "Ballett der Meeressäuger" aus der Nähe sehen wollen, haben die Möglichkeit, an Walbeobachtungsfahrten per Motorboot teilzunehmen. >>>>>

NZZ 25.06.2009
Schattenseiten des Masoala-Nationalparks in Madagaskar - Warum der Park den Lebensraum der lokalen Bevölkerung bedroht - Der zum Schutz der Biodiversität vor zwölf Jahren gegründete und vom Zoo Zürich unterstützte Masoala- Nationalpark in Madagaskar bedroht die Lebensgrundlage vieler lokaler Bauern. Nur die Verschiebung der Grenze könnte den Konflikt entschärfen. - (...) Ein Viertel der Bevölkerung von Ambanizana hängt existenziell von Land ab, das in die Kernzone des Parks eingezont wurde. 60 Prozent der betroffenen Haushalte besitzen kein anderes Land, für die übrigen repräsentiert das Land im Park mindestens die Hälfte ihrer Lebensgrundlage. Niemand hat eine finanzielle Kompensation oder anderes Land ausserhalb der Schutzzone erhalten. Der derzeitige Parkdirektor hat erkannt, dass dies ein sozial unhaltbarer Zustand ist. >>>>>

Epoch Times 11.06.2009
Illegaler Holzeinschlag. Ohne Wald keine Geister. Ohne Geister kein Wald. - Holzeinschlag auf Madagaskar bedroht altertümliche Tier- und Pflanzenformen - Manch einer hat Kattas, die putzigen Lemuren mit geringeltem Schwanz, schon in einem Zoo gesehen. Lemuren sind eine alte Tierart der Gattung Feuchtnasenaffen. Je nach Art werden die Lemuren zwischen 12 (Mausmaki) und 80 Zentimeter (Indri) groß. Viele der 30 Lemurenarten sind nachtaktiv. In ihrer Heimat auf Madagaskar werden sie ehrfürchtig Waldgeister genannt. >>>>>

taz 10.06.2009
Holzmafia auf Madagaskar. "Gebraucht wird Rosenholz" - Seitdem auf Madagaskar das politische Chaos ausgebrochen ist, eskaliert der Raubbau in den Regenwäldern. Mit Radiodurchsagen werden kleine Banden beauftragt, geschützte Holzarten zu besorgen. - Das Radio knistert ein wenig, während der Nachrichtensprecher im Lokalfunk das Wetter für den Nordosten Madagaskars verliest. Weiterhin regnerisch, nichts Besonderes in der Region rund um die Hafenstadt Vohémar - den neuen, madagassischen Namen Iharana benutzt hier kaum jemand. Es folgen Ankündigungen. "Gebraucht werden 20 Stämme Rosenholz, Stamm mindestens ein Meter Durchmesser, zu liefern bis in einer Woche." Es folgt der Name des Abnehmers und der Verschiffungshafen: Vohémar.
"Von solchen Durchsagen hören wir im Moment immer wieder", sagt Nanie Ratsifandrihamanana, Naturschutzdirektorin beim madagassischen WWF. "Was dann passiert, ist Folgendes: ... " - >>>>>

WWF 03.06.2009
Abholzung auf Madagaskar immer dramatischer. Umweltschützer und Regierungsvertreter unterzeichnen dringenden Appell - Mit einem eindringlichen Appell haben Vertreter mehrerer Staaten und Umweltorganisationen, darunter die Bundesrepublik Deutschland und der WWF, zum Stopp der Entwaldung Madagaskars aufgerufen. In einem gemeinsamen Communiqué machen die Unterzeichner auf die immer dramatischere Naturzerstörung aufmerksam, und fordern stärkere Bemühungen zum Schutz der Wälder.
Besonders der illegale Holzeinschlag hat in den vergangenen Monaten extrem zugenommen, vor allem in den Schutzgebieten Masoala und Marojejey im Nordosten. Die Unterzeichner fordern sofortige und umfassende Schutzmaßahmen vor allem für diese Nationalparks, aber auch die anderen Waldgebiete auf Madagaskar. Umgehend müssten strengere Gesetze zur Kontrolle des Holzhandels und eine bessere Überwachung der Schutzgebiete umgesetzt werden. Die Regierung Madagaskars sei aufgefordert zu zeigen, dass sie es mit dem Naturschutz auf der Insel ernst meint.
"Uns ist bewusst, dass die illegale Entwaldung ein altes Problem ist, gegen das die Regierung schon viel unternommen hat, allerdings sind die neuen Probleme hausgemacht", so WWF Madagaskar-Expertin Dorothea August.
(...) "Das größte Problem ist der kriminelle Handel mit Holz, das ohne Herkunftsnachweis als Möbelstücke oder Papier vor allem in Europa und den USA landet" >>>>>

Financial Times 04.05.2009
Madagaskar. Deutsche entdecken 130 neue Froscharten - Bis zu 465 unterschiedliche Froscharten bevölkern insgesamt das Naturparadies im Indischen Ozean, vermuten deutsche Biologen. Gerade erst entdeckt, warnen die Forscher aber schon vor ihrem Aussterben: Der Lebensraum der Tiere ist stark bedroht. - Deutsche Biologen um den Braunschweiger Professor Miguel Vences stießen auf diese unerwartet große Artenvielfalt, als sie über 2800 erwachsene Amphibien und deren Kaulquappen an 170 Orten auf der Insel im Indischen Ozean untersuchten - eine bislang beispiellos vollständige Bestandsaufnahme.
(...) Bis zu der neuen Arbeit, die in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS") nachzulesen ist, waren auf Madagaskar 244 Froscharten bekannt. Jetzt sind es mindestens 373, vielleicht 465. "Die derzeitige Zerstörung des Lebensraumes auf Madagaskar könnte viel mehr Arten bedrohen, als bisher angenommen", warnen Vences und seine Kollegen aus Darmstadt, München, Madrid und Turin. >>>>>

proplanta 19.04.2009
Weiße in Afrika - Angst vor neuem Kolonialismus - Südafrikas Farmer schauen nach Norden - Im bisher größten Land-Geschäft des Kontinents haben sie sich nach eigenen Angaben zehn Millionen Hektar Ackerboden in der Republik Kongo gesichert - knapp ein Drittel der Staatsfläche. Der gesamte Kap-Staat selbst verfügt gerade mal über etwas mehr als die Hälfte an Farmland. Nach Angaben des Farmer-Verbands AgriSA stehen 1.300 überwiegend weiße Farmer bereit, künftig am mächtigen Kongo-Strom die Scholle zu bestellen. Sie dürfen das Land 99 Jahre lang bewirtschaften, erklärte AgriSA-Vize-Präsident Theo de Jager.
Für diese Zeit falle keinerlei Pacht an. Das Abkommen ist der jüngste Fall in einem weltweiten Wettlauf um fruchtbare Agrarflächen in armen Ländern, der dort zunehmend die Angst vor einem neuen Kolonialismus schürt. Auf der viertgrößten Insel der Welt - dem vor Afrikas Küste gelegenen Inselstaat Madagaskar - scheiterte der südkoreanische Mischkonzern Daewoo gerade beim Versuch, die Hälfte der dortigen landwirtschaftlichen Nutzfläche langfristig zu pachten.
Die Ackerfläche von den Ausmaßen Schleswig-Holsteins sollte auf der koreanischen Halbinsel die Ernährung sichern und auf Madagaskar Arbeitsplätze schaffen. Die Pläne der Südkoreaner stießen bei der bitterarmen Insel-Bevölkerung auf Ablehnung - und werden als mitverantwortlich für die seit Januar schwelende schwere politische Krise angesehen. >>>>>

Gießener Anzeiger/dpa 17.04.2009
"Natur ist Geisel der politischen Krise" - Sorge um Tropenwälder und Artenvielfalt auf Madagaskar - "Das Erbe Madagaskars geht verloren, die politische Krise wird schändlich ausgenutzt", stöhnt der Mitarbeiter einer westlichen Umweltorganisation auf der Afrika vorgelagerten Tropeninsel. Tierschützer schlagen zunehmend Alarm und berichten von einem alarmierenden Raubbau in den heimischen Wäldern, die derzeit gnadenlos von bewaffneten Banden geplündert würden.
(...) Durch den Machtkampf wurde der Verwaltungsapparat in fast allen Bereichen nahezu lahmgelegt. Vor allem aus den Nationalparks Masoala und Marojezy im Nordosten, der Heimat von Pfeffer und Vanille, dringen zunehmend Berichte über den illegale Einschlag von Edelhölzern an die Öffentlichkeit. Es ist zumeist Eben- und Rosenholz das "von der reichen lokalen Mafia in Verbindung mit ausländischen Profiteuren" geschlagen und vor allem nach China exportiert werde, berichten Umweltschützer. >>>>>

greenpeace 16.04.2009
Pro Wildlife e.V.: Ausverkauf von Madagaskars Artenreichtum - Madagaskars einzigartige Artenvielfalt ist bedroht: Tierschmuggler nutzen das derzeitige politische Chaos, um unbehelligt bedrohte Arten außer Landes zu schaffen. Dennoch diskutiert der Tierausschuss des Washingtoner Artenschutzübereinkommens ab dem 20. April in Genf, das bisherige Handelsverbot für dutzende Reptilienarten aufzuheben. „Wird der Handel jetzt weiter geöffnet, wird die Situation völlig eskalieren“, warnt Daniela Freyer, die für Pro Wildlife an der Konferenz teilnimmt.
(...) Pro Wildlife fordert: Plünderung von Madagaskars Artenvielfalt stoppen. „In der jetzigen Situation ist es nur schwer vorstellbar, dass in Madagaskar ein kontrollierter Handel mit begehrten Arten funktioniert“, so Freyer weiter. Die neue Regierung ist nicht demokratisch legitimiert, Wilderei, Schmuggel und Korruption boomen. In den letzten Monaten wurden in diversen Ländern geschützte Tiere und Pflanzen aus Madagaskar beschlagnahmt. >>>>>

Abendblatt 06.01.2009
Wie die Natur der tierischen Kälte trotzt - Eine Geschichte darüber, wie Tiere der Kälte trotzen, beginnt üblicherweise nicht auf einer tropischen Insel. Und doch führt sie mit Fug und Recht nach Madagaskar - in den Lebensraum des Westlichen Fettschwanz-Makis (Cheirogaleus medius), eines im Westen der Insel heimischen Halbaffen. Der etwa 20 Zentimeter lange und 200 Gramm schwere Säuger verbringt sieben Monate des Jahres im Winterschlaf, obwohl es in den Tropen keinen Winter, sondern nur eine etwas kühlere Trockenzeit gibt. >>>>>

Der Standard (A) 04.01.2009
4,75 Millionen Hektar Schutzfläche für evolutionäres Reservat - Madagaskar arbeitet sich weiter zu seinem Naturschutzziel vor - die Insel glänzt mit zahlreichen biologischen Einmaligkeiten - Die Republik Madagaskar hat sich das Ziel gesteckt, sechs Millionen Hektar Fläche als geschützte Zonen auszuweisen. In einer aktuellen Zwischenbilanz konstatierte der Generaldirektor des Umweltministeriums, Gérard Rambeloarisoain, dass in den vergangenen fünf Jahren bereits 4,75 Millionen Hektar Land-, Küsten- und Meeresflächen unter Naturschutz gestellt werden konnten. Sie kommen einem weltweit einzigartigen Lebensraum zugute. >>>>>


Ein Service vom deutschsprachigen Gästehaus in Madagaskar: