OFFENER BRIEF AN DIE INTERNATIONALE GEMEINSCHAFT

EXZELLENZEN, MEINE DAMEN, MEINE HERREN,

Ich bin keiner politischen Partei angeschlossen, ich bin eine einfache madagassische Bürgerin, Familienmutter und bekümmert um die Zukunft meines Landes.

Trotz der Bedrohungen und des Drucks aller Art und ..., die mit der Erstellung der Wählerliste begonnen haben, hat das madagassische Volk am 16. Dezember abgestimmt, um seinem Willen und seinem Recht Ausdruck zu verleihen.

Dieses Volk, wie Sie es kennen, hat friedlich demonstriert, um transparente und vergleichbare Ergebnisse dieser Wahl zu erhalten. Unglücklicherweise haben die Führer dieser Epoche diese Forderungen total verachtet und haben die Ergebnisse verkündet, die ihren Wünschen entsprachen. Dieses madagassische Volk hat daher Terrorakte und Abscheulichkeiten erlitten, vor der die internationale Gemeinschaft stumm geblieben ist.

Das madagassische Volk ist trotz der Taten des Genozids, die es durch den Admiral Ratsiraka und seine bewaffneten Anhänger erleiden mußte, friedlich und ruhig geblieben.

Bis zu dieser famosen Einigung von Dakar haben wir uns dann auf Ihre Gütigkeit verlassen. Wir haben die Einigung von Dakar, von den madagassischen Präsidenten und Ihren Repräsentanten unterzeichnet, beachtet.

Aber heute, wenn Sie Ihre Mißbilligung in Anbetracht der voraussehbaren Ergebnisse der Neuauszählung der Wahl vom 16. Dezember 2001 kundtun, können wir nichts, außer unserer Empörung Ausdruck zu verleihen.

Sie wissen sehr gut, daß Herr Ravalomanana im ersten Wahlgang gewählt wurde. Selbst die dem Admiral Ratsiraka Nahestehenden haben es gewußt, der ganze Rest ist nichts, als Scheinheiligkeit und schlechte Gedanken.

Daß der Admiral Ratsiraka seine Unterschrift verleugnet, erstaunt uns nicht. Vor nichts zurückschreckend hat er seit zwanzig Jahren das Volk auf die Knie gezwungen und die Justiz zum Schweigen gebracht, um nach seinem Willen zu herrschen. Aber wenn Sie davon Komplizen sind, sind wir darüber tiefstens enttäuscht.

Vergessen Sie nicht, daß nicht Marc RAVALOMANANA das Opfer eines solchen Verrats ist, sondern daß es des madagassischen Volkes Recht zu wählen ist, welches Sie für immer verleugnen wollen.

Wir wissen nicht, ob Sie solche Praktiken akzeptierten, wenn sie in Ihrem eigenen Land passierten und kennen nicht die Gründe, die Sie bewegen, zuzulassen, daß unser Volk solche Erpressungen erleidet, aber es ist uns wichtig, unsere Bestürzung und unseren Unwillen auszudrücken.

Wir hoffen, daß wir uns täuschen und daß Sie keine andere Sorge haben, als schnellstens den Willen des Volkes zu achten, das nichts wünscht, als in Frieden und Gerechtigkeit zu leben, um diesem Land den Segen Gottes zurückzugeben, seine Würde und seine Pracht.

Die Geschichte wird richten... was uns betrifft, so sind wir immer bereit, die Wahrheit und und die Gerechtigkeit siegen zu lassen in unserem Land, egal, wie hoch der Preis, den wir für die Zukunft unserer Kinder und unseres Landes bezahlen müssen, auch sei.

ES LEBE DIE GERECHTIGKEIT UND DIE DEMOKRATIE
ES LEBE MADAGASKAR UND DAS UNTEILBARE MADAGASSISCHE VOLK

Antananarivo, den 2. Mai 2002

Wenn jemand die Güte und die Mittel hat, diese Nachricht in andere Sprachen zu übersetzen und sie durch andere Medien in Madagaskar oder im Ausland veröffentlichen kann, so bekommt er dafür meine tiefste Anerkennung.

francais

Aus Madagascar Tribune vom 3. Mai 2002