Eine neue Dimension für die Botschaft der Madagassischen Republik in Berlin

FORUM MADAGASKAR 15.08.2002

Alain Rajaonarivony / Sarah Heydenreich

Nach einer ein halbes Jahr lang andauernden Krise findet die Diplomatie von Madagaskar einen neuen Anfang. In der Krisenzeit leistete sie keine große Hilfe: Manche Botschafter nahmen sogar manchmal eine Position ein, die der Regierung gegenüber feindlich war; hierzu kann man den Fall Frankreich zitieren. Insofern wird der Wechsel des Personals mit großer Aufmerksamkeit insbesondere seitens der Diaspora verfolgt.

Den neuen Verantwortlichen der Botschaft in Berlin konnte die Öffentlichkeit erst vor kurzem kennenlernen. Aber seine diskrete Zusammenarbeit mit dem Staatspräsidenten besteht bereits etwas länger.

Denis Andriamandroso bereitet sich auf seine neue Funktion vor. Der zukünftige Botschafter ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Seine Ehegattin ist Deutschlehrerin. Er selbst führt zwei Doktortitel: von der Technischen Universität Berlin und der University of East-Anglia, Norwich, Großbritannien. Er ist Mitglied der Akademie Malagasy und hat einige Werke veröffentlicht u.a. über die misslungene Entwicklung von Madagaskar (1984) oder Afrika der Geldgeberländer (2000) ; in Kürze erscheint sein Werk mit dem Titel „Kultur und Entwicklung: Korrelationen und Perspektiven“ . Sowohl Diplomatie als auch Entwicklungspolitik, Strategien und Projekte, sind ihm vertraut. Als Beispiele seiner Errungenschaften im Bereich der internationalen Zusammenarbeit können die Kooperationen der Regionen Elsaß und Mahajanga 1994 und Norwich, Strasbourg und Sahamalaza 1997 genannt werden.

Denis Andriamandroso wird im Rahmen der Strategien für eine „schnelle Entwicklung“, die der Staatspräsident befürwortet, vor allem den wirtschaftlichen Einsatz und Handelsaustausch intensivieren: Marc Ravalomanana hat nämlich folgendem Ziel Priorität eingeräumt, dass 80% der Bevölkerung, die von der bisherigen Entwicklung noch nicht profitiert haben, nun an die Reihe kommen und daran teilhaben sollten. Dies öffnet der deutsch-madagassischen Zusammenarbeit neue Perspektiven und bietet gleichzeitig dem neuen Diplomaten und seinem Team ein weites Betätigungsfeld.

Die Vorliebe von Denis Andriamandroso für madagassische und deutsche Musik ist bekannt. Man kann auf eine neue harmonische Komposition in der Diplomatie gespannt sein.